Hassnacht: Keiner kommt hier lebend raus! (German Edition) by Trojahn Simone

Hassnacht: Keiner kommt hier lebend raus! (German Edition) by Trojahn Simone

Autor:Trojahn, Simone [Trojahn, Simone]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2022-03-15T00:00:00+00:00


***

Als Patrick Lauer die spärlich beleuchtete Küche betrat und sich des Fremden gewahr wurde, der eine Pistole gegen die Schläfe seiner Frau drückte, machte er dasselbe verblüffte Gesicht wie zuvor seine Kinder. Sein Mund klappte auf und die Augen wurden so groß, dass sie nur aus Weiß zu bestehen schienen. Eigentlich hätte er Daniel erkennen müssen, doch danach sah es erst mal nicht aus.

»Ruhig bleiben«, sagte Daniel zu dem Mann im anthrazitfarbenen Designeranzug, der aus dem Tod seiner Familie eine Lappalie gemacht hatte, die gerade mal dafür gut gewesen war, einen Schreibtischfuzzi seinen Job zu kosten, weil er den falschen Fahrer eingestellt hatte. Seine Erinnerungen an das blutige Schicksal des Unfallfahrers lösten ein wohliges Kribbeln in Daniels Eingeweiden aus, obwohl er mit dem Ausgang nicht ganz zufrieden war. Was zählte, war die Aussicht auf eine zweite Chance und bessere Zeiten. Daniel glaubte fest daran, dass er beides bekommen würde. Er konnte es kaum erwarten, seine Begeisterung mit dem feinen Herrn Anwalt zu teilen, der nicht den Hauch einer Ahnung von der Hölle hatte, durch die er seinetwegen gegangen war. Bald würde er es verstehen.

»Was soll das? Was machen Sie hier?« Die Worte fielen wie abgestorbene Körperzellen aus Lauers Mund. Noch wirkte er nicht so verzweifelt wie Daniel es an jenem schicksalhaften Tag gewesen war, doch – wie sagte man so schön? – der Weg war das Ziel.

Die Anwaltsgattin, der Daniel so nah war, dass beißender Uringeruch seine Nasenschleimhaut reizte, zuckte und gab ein japsendes Geräusch von sich.

»Wenn dir was an deiner Familie liegt, solltest du jetzt gut zuhören und genau das machen, was ich dir sage.«

»Okay, klar. Alles, was Sie wollen. Warum setzen wir uns nicht und unterhalten uns bei einem Drink? Wir …«

»Halts Maul!« Die nachfolgende Aktion erschien Daniel grotesk und er erschrak im ersten Moment vor sich selbst, doch ihm fiel auf die Schnelle nichts anderes ein, um seiner Aussage den nötigen Nachdruck zu verleihen. Also griff er mit der freien linken Hand nach Frau Lauers rechter Brust unter dem dünnen Blusenstoff und drückte zu, bis ein schmerzgepeinigtes Heulen ertönte. Das Gefühl war nicht schlecht und machte – ob er sich nun dabei wiedererkannte oder nicht – Lust auf mehr. Die gepeinigte Frau zitterte derweil in seinem Griff. Wenn sie nicht nach Pisse gestunken hätte, hätte Daniel Lust gehabt, ihr die Scheiße aus dem Leib zu ficken, während ihr popeliger Anwaltsgatte zuschaute, bis ihm die Augen aus dem Kopf fielen. Obwohl diese Fantasie kaum an Abartigkeit zu überbieten war, fügte sie sich ganz selbstverständlich in Daniels Verständnis von Sühne und Gerechtigkeit. Tief drinnen war er weder ein Mörder noch ein Vergewaltiger, dennoch erschien es ihm nur fair, diejenigen, die ihn zu so etwas trieben, am eigenen Leibe spüren zu lassen, wie sich das anfühlte.

»Hören Sie auf! Bitte!«, krähte der Anwalt.

Daniel hörte auf – fürs Erste – und spürte sofort, wie die Spannung aus Miriam Lauers Körper wich. »Es liegt an dir, wer als Nächstes leidet, Lauer. Willst du jetzt zuhören oder weiter Scheiße labern?«

Der Anwalt nickte hektisch und



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.